Savasana mag wie ein Nickerchen aussehen, aber es ist eigentlich eine ganz bewusste Pose, die darauf abzielt, wach und doch völlig entspannt zu sein.
In Savasana – auch Leichenhaltung genannt – legst Du Dich auf den Rücken und entspannst Körper und Geist, um alle Benefits Deiner Asana-Praxis voll auskosten zu können. Schließe Deine Augen, atme auf natürliche Weise und übe, Anspannungen im Körper bewusst zu beseitigen. Im Idealfall dauert diese Haltung 10 bis 20 Minuten. Es wird jedoch behauptet, dass sogar ein paar Minuten Savasana viele Benefits haben.
Savasana hilft bei Stimmungsschwankungen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit. Savasana kann das Nervensystem beruhigen und den Gleichmut im ganzen Körper fördern. Erschöpfte Muskeln entspannen sich, angespannte Schultern und Kiefer werden weicher und die Augen beruhigen sich, um einen ruhigeren Geisteszustand zu reflektieren.
Und trotzdem ist diese Haltung schwieriger als man denkt…
Der Körper kann Ablenkungen verursachen, die die Haltung zu einer Herausforderung machen. Er könnte sich kalt, juckend oder unruhig anfühlen. Savasana tritt am Ende der Yogapraxis auf, um dieses Hindernis zu beseitigen. Wenn wir die Yoga-Asanas abgeschlossen haben, sollten Dein Körper und Dein Geist müde genug sein, um sich für Savasana ausreichend entspannen zu können. Stelle Dir vor, Du läufst mit Deinem Hund durch den Park oder fährst mit Deinem Kind in einen Freizeitpark – die Heimfahrt ist oft der ruhigste Moment des Tages. Auch wenn Dein Körper für die Entspannung zugänglich ist, Dein Geist kann Dir völlig in die Quere kommen.
Einige häufige Gedanken, die während Savasana auftauchen sind z.B.:
- Wie lange werden wir noch hier sein?
- Schnarcht dieser Typ gerade? Das ist peinlich.
- Ich hoffe, ich habe nicht auch geschnarcht.
- Was mache ich zum Abendessen, wenn ich nach Hause komme?
- Funktioniert diese Beziehung wirklich?
- Ich bin hungrig.
- Worum geht es in meinem Leben überhaupt?
- Ich rieche nach Schweiß.
- Vielleicht sollte ich meinen Job kündigen.
Es ist normal für den Geist, dieser tiefen Entspannung zu widerstehen. Savasana ist der ultimative Akt der bewussten Hingabe. Es braucht Übung und Geduld, um sich einfach hinzugeben. Da sich die Welt so schnell bewegt, ist es wertvoller denn je, die Kunst des Savasana zu üben. Unsere Gesellschaft legt mehr Wert auf Geschwindigkeit und Produktivität. Lernen, wie man nichts tut, ist eine Fähigkeit, die Dir helfen kann, produktiver zu werden, wenn Du es musst. Savasana hilft uns dabei aufzuhören, gegen die Uhr zu kämpfen, um Raum für Frieden und Harmonie zu schaffen. Savasana ist wie das Ausschalten Deines Computers, wenn er sich in Betrieb befindet. Nach dem Neustart verfügt der Computer häufig über eine größere Funktionalität.
5 Schritte für erfolgreiches Savasana
1. Strecke Dich auf Deiner Matte aus und stelle sicher, dass Du Dich rundum wohl fühlst. Verwende Bolster, Kissen, Kissen, Decken und bedecke die Augen mit einem Augenkissen, Gurt oder Handtuch. Je wohler Du Dich fühlst, desto mehr kannst Du Dich entspannen. Je entspannter Du bist, desto leichter kannst Du Dich hingeben.
2. Nimm einen letzten bewussten Atemzug.
Dieser bewusste hörbare Atemzug sendet eine Nachricht an Dein parasympathisches Nervensystem, dass es ok ist, sich zu entspannen und so zu sein, wie Du bist.
3. Scanne geistig durch alle Teile Deines Körpers und versuche, sie schwerer zu machen. Halte Ausschau nach Spannungen, die sich in Kiefer, Schläfen, Schultern und Hüften verbergen, da sich in diesen Bereichen gern Stress ansammelt.
4. Dann beobachte es einfach. Einige Tage sind einfacher als andere, und das ist Teil der Praxis. Schau, ob Du ruhig und gelassen sein kannst, und vertraue einfach darauf, dass der Atem Dich zum nächsten Moment trägt. Achte auf diese friedlichen Momente der Ruhe zwischen den Gedanken. Mit der Zeit werden sie länger und Du wirst mehr innere Ruhe finden.
5. Setze eine Absicht fest. Mache vor dem Verlassen von Savasana einen mentalen Schnappschuss davon, wie Du Dich auf jeder Ebene fühlst. Frage Dich, was Du aus Deiner Praxis mitnehmen möchtest und was Du vielleicht gerne zurücklassen möchtest. Versiegel diese Beobachtungen in Deiner Psyche mit einem inneren Lächeln und genieße dann ein tiefes Einatmen, um zu erwachen und in den Tag einzutauchen. Nimm Dir jetzt einen Moment Zeit, um festzustellen, dass Du Dich ausgeruhter, wacher und lebendiger fühlst als zuvor.
Savasana ist eine Zeit der Ruhe, aber keine Zeit zum Schlafen. Wenn Du dazu neigst einzuschlafen, ist der erste Schritt, mit sich selbst Mitgefühl zu haben und anzuerkennen, dass Dein Körper etwas Ruhe benötigt. Mit der Zeit stellt sich die Art der Pause ein, die Du brauchst, während Du wach bleibst. Schenke Deinem Savasana die gleiche Aufmerksamkeit, die Du Deinem Adho Mukha Svanasana (hinabschauender Hund) schenkst.