01 Mindfood des Monats: Keine Zeit

Wie unser Verhältnis zur Zeit Leiden verursacht.

Wir glauben, dass die Zeit, genauso wie das Geld und die Liebe, eine Ware ist, an der es uns ewig mangelt.

Wenn jemand es nur wagen würde zu behaupten, dass er viel Zeit habe, dann verurteilen wir ihn meistens mit den Argumenten: Entweder hat derjenige Glück, viel Geld oder ist einfach nur faul.

Die meisten von uns sind mit klischeehaften Aussagen über die Zeit aufgewachsen …
„Nur keine Zeit verschwenden.”
„Zeit ist kostbar.“
„Zeit ist Geld.“
„Die Zeit rast.”

Unsere Beziehung zur Zeit und tatsächlich, alle wesentlichen Dinge des Lebens sind stark konditioniert. Glaubenssysteme über die Zeit prägen unsere gesamte Existenz.

Was wäre, wenn das gesamte Zeitverständnis völlig falsch wäre?
Was wäre, wenn dieses auf Mangel und Angst basierende Verhältnis zur Zeit völlig falsch wäre?
Wie würde unser Leben dann aussehen?

Der Grund, warum wir in unserem Leben gehetzt, gestresst und überfordert sind, liegt darin, dass wir glauben, dass alle Ressourcen des Lebens knapp sind. Spüre in Dich hinein und Du wirst erkennen, dass dies wahr ist.


Ist jemand nicht immer wohlhabender als Du? Das bedeutet, dass, das was Du hast, knapp ist.
Ist jemand nicht immer glücklicher als Du? Das bedeutet, dass dein Glück knapp ist.

Wenn du deine Ideen über Selbstwert, Schönheit, Liebe, Geld, Zeit und Ressourcen genauer untersuchst, erkennst Du, dass die Jagd danach nur eine Idee ist.
Eine Idee davon, wovon du immer mehr davon haben könntest, z.B. …
mehr Selbstwertgefühl
mehr Schönheit
mehr Liebe
mehr Geld
mehr Zeit
mehr Dies und Jenes

Und genauso ist es mit der Zeit.
Weil wir glauben, dass diese Ressourcen knapp sind, sind wir fest entschlossen, nach ihnen zu suchen.
Wo suchen wir? Irgendwo.
Wir wachsen auf, suchen, suchen, wünschen und verlangen.

In unserer obsessiven Suche nach diesen knappen Ressourcen sind wir besessen davon zu glauben, dass wir, wenn wir mehr tun und mehr erreichen, auch plötzlich all diese begehrenswerten Güter wie Selbstwert, Liebe, Geld und Zeit haben werden.
Und je mehr wir suchen, desto weniger finden wir.

Je mehr wir tun, desto weniger Zeit haben wir zu Verfügung. Unser gesamter Tag wird in einer Aktivität nach der anderen getaktet.
Es gibt nicht genug Zeit, um alles zu erledigen.
Natürlich nicht! Wie kann es sein? Wir haben keine Zeit für die Zeit gelassen!
Und deshalb leiden wir.
Wir leiden, weil all unsere Handlungen von einer fehlerhaften Quelle ausgehen.
Die Quelle all unserer Handlungen ist in einer Täuschung eingebettet. Einer Täuschung des Mangels.
Wenn wir das verstehen, könnten wir möglicherweise unser Leiden beenden.
Um dies aber zu tun, müsste unsere gesamte Beziehung zum Leben selbst drastisch überarbeitet werden.

Wir müssten uns von unseren Illusionen des Mangels befreien und in einen neuen Seinszustand eintreten: einen der Fülle.

Wenn wir beginnen, unter einer neuen Prämisse des Überflusses zu leben, verschiebt sich alles. Wir fangen an, eine neue Art des Seins zu betreten.
Diese Art zu sein heißt PRÄSENZ.
Präsenz ist die Fähigkeit, sich des gegenwärtigen Moments bewusst zu sein. Es erfordert, dass wir Gedanken, Ideen, Meinungen und Überzeugungen abstellen. Wir sind einfach. Genauso wie kleine Kinder. Sie leben unbeschwert und unbeeindruckt von Tagesordnungen und To do Listen. Sie sind voll in ihrem Hier und Jetzt engagiert. Und sie haben die ganze Zeit auf der Welt. Für sie sind einige Stunden eine lange Zeit.

Zeit ist eine Konstruktion. So wie es auch Liebe, Geld und Schönheit sind.
Dies bedeutet, dass wir die Möglichkeit haben, die Konstruktion zu ändern. Wie? Indem wir unsere Beziehung dazu ändern.Was natürlich bedeutet, alle unsere Beziehungen zu ändern.
Wenn wir langsamer werden und uns dem Leben zuwenden, so wie es hier und jetzt erscheint, ohne eine Anhaftung daran, wie es morgen aussehen sollte, dann verlangsamt sich die Zeit selbst.
Dieser Ansatz hat darin die Prämisse der Fülle eingebettet.
Es gibt keinen Ort, wo man hingehen kann, um in den gegenwärtigen Moment einzutreten. Ohne eine Bindung an die Zukunft oder ein bestimmtes Ergebnis sind wir von der Erwartung befreit. Eine Befreiung von der Erwartung führt zu einer Freisetzung von Urteilsvermögen und Druck.
Ohne Druck wird der gegenwärtige Moment plötzlich unendlich.

Siehst Du, wie Du Deine gesamte Beziehung zur Zeit verändern kannst? Und somit auch zu Liebe, Geld und etc.?

Sobald Du Urteile, Identitäten, Erwartungen, Agendas und Phantasien entfernst, enthüllt sich Dir der gegenwärtige Moment. Es ist vielleicht nicht immer schmerzfrei, aber zu akzeptieren, wie es ist, erlaubt uns, sich dem Moment voll und ganz hinzugeben.
Du erkennst, dass es die Ewigkeit tatsächlich gibt. Es gibt immer ein Geschenk im gegenwärtigen Moment. Diese Offenbarung des fortwährenden Überflusses erlaubt es Dir, sich in das Leben selbst zu vertiefen, mit einem tiefgreifenden und wissenden Vertrauen, dass alles so sein wird, wie es beabsichtigt ist.
Die Zeit verliert dann gegen Dich.
Du kümmerst Dich nicht mehr um das Morgen und kümmerst Dich nicht darum, Deine Tage mit tausend Dingen zu füllen.
Du kümmerst Dich nur um die Qualität des gegenwärtigen Augenblicks.

Bist Du da?

Wenn Du hier bist, bist Du vollständig hier?
Wenn Du  hier bist, dann bist Du nur hier und nirgendwo sonst.
Wenn Du nirgendwo anders bist, dann gibt es nirgendwo etwas Anderes als hier.
Wenn Du nur hier sein solltest, bist Du in diesem Moment voller Dankbarkeit.
Und alles Leben öffnet sich Dir.
Alles ist reichlich vorhanden.
Jetzt gibt es unendlich viel Zeit.
Du hast jetzt Zeit und Raum für das Unendliche geschaffen.
Hier liegt das Ende des Leidens.
Und unendliche Freude.

Autor: Andrea Kubasch

 

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Compiled by Andrea Kubasch